Alfredo Kardinal Ottaviani

italienischer kath. Theologe; Kardinal; Leiter 1959-1965 und Präfekt 1965-1968 des Sacrum Officium; trat beim II. Vatikanischen Konzil als Gegner der sog. "Fortschrittlichen" auf

* 29. Oktober 1890 Rom

† 3. August 1979 Rom

Herkunft

Alfredo Ottaviani war Bäckerssohn und stammte aus dem römischen Stadtviertel Trastevere. Er war das elfte von zwölf Kindern. Am 18. April 1916 wurde er zum Priester geweiht. Er studierte am Römischen Seminar Philosophie, Theologie und kanonisches Recht und promovierte in allen drei Disziplinen. Danach las er lange Jahre über ziviles und kirchliches Recht am Athenäum des Römischen Seminars und wurde 1926 zum Rektor des nepomucenischen Kollegiums ernannt.

Wirken

Im Febr. 1928 erhielt O. das Amt eines Untersekretärs in der Kongregation für die außerordentlichen kirchlichen Angelegenheiten. Im Juni 1929 trat er als Substitut in den Dienst des Staatssekretariats ein. Im Dez. 1935 wurde er Prosekretär der Kongregation des Heiligen Offiziums, ein Amt, das er bis zum Herbst 1959 als Stellvertreter des betagten Sekretärs Kardinal Pizzardo inne hatte, den er dann am 21. Okt. 1959 als Leiter des Sacrum Officium, der Glaubenskongregation, ersetzte.

Ende Nov. 1952 war O. als einziger Nichtbischof durch Papst Pius XII. in das Kardinalskollegium berufen worden. Kardinal O., dessen Wahlspruch bezeichnenderweise "Semper idem...